1/2010: 2.1. Peace Counts – friedenspädagogische Ausstellung
In den Galerien für Kunst und Technik Schorndorf führen Jugendliche vom 22. Februar bis 19. März durch die friedenspädagogische Ausstellung „Peace Counts – die Erfolge der Friedensmacher“. Das Ganze wird von einem pädagogischen Begleitprogramm umrahmt.
Fotografen und Reporter der Initiative Peace Counts haben in den letzten Jahren über 30 Konfliktregionen bereist und Menschen porträtiert, die über ethnische, religiöse und politische Barrieren hinweg verfeindete Lager zusammen bringen. Die Ausstellung mit den besten Fotos macht nun in Schorndorf Station. Zuvor war sie bereits in Colombo, Porto Alegre und Shanghai aber auch in Heidelberg, Freiburg und München zu sehen. Zur Eröffnung am 22. Februar werden Joe Doherty, IRA-Aussteiger, aus Nordirland sowie Reporter und Fotografen von Peace Counts von ihrer Arbeit berichten.
Pädagogisches Begleitprogramm:
Zur Ausstellung gibt es ein pädagogisches Begleitprogramm für Schulklassen und Jugendgruppen, das sich mit Konflikteskalation und Konfliktbearbeitung beschäftigt.
Die Lernzirkel und Arbeitsmaterialien mit unterschiedlichen Schwerpunkten eignen sich für die Verwendung im Rahmen des Gemeinschaftskunde-, Sprach- und Religionsunterrichts ebenso wie für die Gestaltung von Projekttagen und Gruppenstunden im Verein.
„Peace Counts“ in Schorndorf wird vom Kreishaus der Jugendarbeit Rems-Murr und dem Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V. organisiert.
Informationen unter www.peace-counts-school.org, www.jugendarbeit-rm.de und www.peace-counts.org.
Anmeldung für Schulen und Jugendgruppen direkt beim Kreishaus der Jugendarbeit Rems-Murr, E-Mail: peacecounts[a]jugendarbeit-rm.de, Tel: 07191/9079-204/208/223
Ort: Galerien für Kunst und Technik
Arnoldstr.1, Schorndorf
Eröffnung: Montag, 22. 2. 2010, 19.00 Uhr
2.1.1. Programm peace counts
2.1.1.1. Die Macht der Worte
Donnerstag 11. März, 20:00 Uhr in den Galerien für Kunst und Technik, Schorndorf, Arnoldstr.1
Reportagen von Peace Counts und ihre Entstehung. Ergänzt durch den Dokumentarfilm „Die Macht der Worte – mit einem Geschichtenerzähler durch die Elfenbeinküste“.
Was in Kriegsregionen funktioniert, sollte doch auch in Schorndorf klappen, dachten sich die Reporter von Peace Counts. Der Journalist Tilman Wörtz (Agentur Zeitenspiegel) berichtet von seinen Erfahrungen mit dem Projekt in Krisenregionen, Soran Assef, Schauspieler vom Figurentheater Phoenix präsentiert eine Reportage aus Israel, die von der Begegnung radikaler jüdischer und palästinensischer Jugendlicher handelt.
Im vergangenen Jahr hat Peace Counts in der Elfenbeinküste erstmals mit lokalen Journalisten und Fotografen zusammen gearbeitet. Die entstandenen Reportagen trug ein Geschichtenerzähler auf einer Tour durchs die Elfenbeinküste, hauptsächlich der analphabetischen Bevölkerung auf dem Land vor. Mehrere Radiosendungen entstanden, die nicht nur der Regierungssender RTI, sondern auch Rebellensender ausstrahlten – eine einmalige Kooperation nach dem blutigen Bürgerkrieg. Der Dokumentarfilm des Berliner Filmemachers Matthias Luthardt bringt knapp und unterhaltsam die Erfahrungen des Projekts in der Elfenbeinküste nach Schorndorf.
Der Eintritt ist frei.
2.1.1.2. Nordirland – Der kalte Frieden
23. Februar, 20:00 Uhr in der Moschee Merkez-Camii , Schorndorf, Hammerschlag 20
Podiumsgespräch und Beamershow mit dem ehemaligen nordirischen Untergrundkämpfer Joe Doherty und Peace Counts-Fotograf Uli Reinhardt, Agentur Zeitenspiegel
Thema: Frieden machen im Spannungsfeld zwischen Religion und Extremismus
24. Februar, 20:00Uhr im Kulturhaus Schwanen, Waiblingen
Podiumsgespräch und Beamershow mit dem ehemaligen nordirischen Untergrundkämpfer Joe Doherty und Uschi Entenmann, Agentur Zeitenspiegel.
Musikalische Begleitung Michael Davis
Thema: Wie man Frieden macht. Der Nordirlandkonflikt und der Weg zur Normalität
Einer dieser charismatischen Friedensstifter ist der Ire Joe Doherty. Aufgewachsen im zerrissenen nordirischen Belfast, spionierte er als Jugendlicher die britische Armee aus, trat mit 17 Jahren der IRA bei. Er wurde von der Polizei mit Sprengstoff aufgegriffen und mit zwölf Jahren Gefängnis bestraft, von denen er neun absaß. 1980 verübte er gemeinsam mit zwei anderen ein Attentat auf einen britischen Soldaten, der dabei ums Leben kam. Der Schütze wurde nie identifiziert, die Schuldgefühle veränderten Joe Dohertys Leben. 1999 kam er nach insgesamt 22 Jahren aus dem Gefängnis und wurde Sozialarbeiter in einem Jugendclub in Belfast. Heute betreut er entlassene Strafgefangene.
Eine Veranstaltung des Kreishauses der Jugendarbeit und Peace Counts in Zusammenarbeit mit dem Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus Schorndorf.
Der Eintritt ist jeweils frei.
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