1/2012: 2.5. Längsschnittstudie „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“
Bielefelder KonfliktforscherInnen sehen eine anhaltend menschenfeindliche Situation in Deutschland. In der abschließenden Untersuchung ihrer Daten des vergangenen Jahrzehnts befassen sich die Bielefelder ForscherInnen damit, wie sich Vorurteile unter Menschen in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt entwickelt haben.
Insgesamt beschreiben die ForscherInnen vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) das zurückliegende Jahrzehnt als „entsichert“, richtungslos und instabil. Der Verlust von Sicherheit sei demnach in allen zentralen Lebensbereichen erfahrbar: im politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Bereich sowie im Bereich der Lebensstile. Der Zustand der Unsicherheit ist nach Ansicht der ForscherInnen zur neuen Normalität geworden. Mit Blick auf die Folgen für Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit könne dieser Zustand als eine „explosive Situation als Dauerzustand“ (Wilhelm Heitmeyer) beschrieben werden. Ereignisse mit Signalwirkung für diese Veränderungen sind laut den Forschern der 11. September 2001 mit seinen Folgen für die Islamfeindlichkeit, die Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 oder auch die Krisen seit 2008 (Finanz-, Wirtschafts-, Fiskal-, und Schuldenkrise).
Infos:
Universität Bielefeld
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG)
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer/ Prof. Dr. Andreas Zick
Universitätsstr. 25
33615 Bielefeld
Tel: 05 21 /1 06-31 64
ikg[at]uni-bielefeld.de
www.uni-bielefeld.de/ikg/Handout_Fassung_Montag_1212.pdf
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