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2/2011: 3.1 Der Kreis wird „weniger, älter, bunter“

Demografischer Wandel stellt die Bildungslandschaft vor neue Aufgaben – Regionale Bildungskonferenz sucht Antworten

WAIBLINGEN (wes). Der Rems-Murr-Kreis wird sich in den kommenden Jahren verändern, wir alle werden „weniger, älter und bunter“ (Dr. Werner Schönig, Katholische Hochschule NRW). Welche Herausforderungen oder auch Chancen ergeben sich daraus für die Bildungslandschaft im Rems-Murr-Kreis? Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Projektteam der Bundesinitiative „Lernen vor Ort“ ihre dritte Bildungskonferenz in den neuen Räumen der Volkshochschule Unteres Remstal.

Dass bereits vorliegende Daten und Fakten wichtigen Aufschluss auf die zukünftige Gestaltung der Bildungslandschaft im Rems-Murr-Kreis und wertvolle Hinweise für vorausschauendes Bildungsmanagement geben können, zeigte Professor Dr. Hans Döbert vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) auf. So ist derzeit die Altersverteilung im Rems-Murr-Kreis relativ ausgewogen und verglichen mit vielen anderen Regionen in Deutschland noch günstig. Dennoch wird sich auch hier der demografische Wandel in zehn bis 15 Jahren deutlicher bemerkbar machen: Die Bevölkerungszahl wird zurückgehen, der Anteil älterer Menschen zu- und der von jüngeren abnehmen.
Die Bevölkerungsabnahme wird interessanterweise vor allem in den Städten des Landkreises stattfinden, in den kleineren Gemeinden bleiben die Einwohnerzahlen zunächst stabil. Die demografische Situation und Veränderung muss in die Bildungsplanung miteinbezogen werden. So wird es beispielsweise zukünftig immer mehr Ältere mit Pflegebedarf und damit einhergehend eine steigende Nachfrage nach Fachkräften im Sozial- und Gesundheitsbereich geben.
In ihrer Begrüßungsansprache bestätigten Landrat Johannes Fuchs und der erste Bürgermeister Martin Staab vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die Bedeutung Bildung als einen entscheidenden Faktor, um die Beschäftigungsfähigkeit der Bürger im Landkreis zu stärken.

Im zweiten Teil der Veranstaltung gab es verschiedene Fachforen, die gekennzeichnet waren durch fachliche Inputs und moderierter Diskussion. Einen lebendigen Abschluss der Konferenz bildete eine Podiumsdiskussion, moderiert von Rosemarie Budziat, Leiterin der Volkshochschule Unteres Remstal, bei der verschiedene Generationen miteinander über Bildung und Zukunft diskutierten. Hermann Freivogel wies auf die Verantwortung der Wirtschaft hin, Modelle der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln, um die Fachkräfteressourcen ausschöpfen zu können. In der Diskussion um das Thema „lebenslanges Lernen“ wurde deutlich, dass trägerneutrale Bildungsberatung gerade auch für Menschen in der Lebensmitte von großer Wichtigkeit ist.

Die große Bedeutung des informellen Lernens wurde in der Gesprächsrunde mehrfach betont. Maria Haller-Kindler etwa bekannte: „Ich habe mehr im informellen Bereich für mein Leben gelernt als in der Schule.“
Julia Musial, als Vertreterin der jungen Generation, wünschte sich im Schulstress mehr Zeit für jeden einzelnen Jugendlichen, damit dieser sich klar werden könne, was eigentlich seine Fähigkeiten und Interessen sind. Dabei solle die Berufswahl nicht nur den Fachkräftebedarf berücksichtigen, sondern vor allem die Ressourcen des Einzelnen. Diese Einschätzung konnte die mittlere und ältere Generation nur unterstreichen. So wurden jene Phasen im Lebenslauf hoch eingeschätzt, die nicht nur durch formale Bildung geprägt sind. Auch ein Auslandsjahr nach der Schule oder eine Theater-AG bilde und stärke die Entwicklung und den Werdegang des Einzelnen und mache den Menschen für den Arbeitsmarkt attraktiv, so Maria Haller-Kindler und Irmtraud Kaiser.

Das Bundesprogramm „Lernen vor Ort“ unterstützt die Kommunen dabei, ein Gesamtkonzept für die Bildungsaufgaben und -prozesse zu entwickeln und will t die Verantwortung aller Akteure auf kommunaler Ebene im Bildungsbereich stärken. Lernen vor Ort ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Kooperation mit deutschen Stiftungen. Im Rems-Murr-Kreis wird es als Verbundprojekt von Kreisjugendring, der Volkshochschule Unteres Remstal und dem Landratsamt durchgeführt. Zudem kann das Projekt von den Erfahrungen der Breuninger-Stiftung profitieren, die es als Patenstiftung begleitet.

Quelle BKZ online vom 28.05.2011 geschrieben von Peter Wark

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