3/2011: 1.4. Abschluss Vielfalt tut gut
Über die Förderung durch das Bundesprogramm „VIELFALT TUT GUT“ konnten im Rems-Murr-Kreis seit 2007 eine Vielzahl von konkreten Handlungsschritten zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit realisiert werden: Von der Jugendarbeit in Moscheen, über medienpädagogische peer-to-peer-Bildung an Schulen, bis hin zum Thema „Integration im Sport“ reicht die Bandbreite der Projekte. Den gesamten Überblick über die von Kreisjugendring und Kreisjugendamt gemeinsam getragenen Bausteine zur Demokratieförderung, deren Konzeptionen und neu gespannte Netzwerke, bietet jetzt die frisch gedruckte Abschlussdokumentation. Am 14.09.wurde das 60 Seiten starke Werk bei einem Pressegespräch der Öffentlichkeit vorgestellt.
“Wir sind stolz auf das, was uns gelungen ist!“ – Kreisjugendamtsleiter Peter Wieland zieht ein durchweg positives Resümee für das Großprojekt „Vielfalt tut gut“, das jetzt zu seinem Abschluss kam. Mit dem Geld aus dem Bundesprogramm, pro Jahr immerhin 100 000 Euro, konnten nach seiner Bilanz im Rems-Murr-Kreis von 2007 bis 2010 eine Vielzahl von konkreten Handlungsschritten zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit realisiert werden, die ohne die Förderung nicht zustande gekommen wären.
Beispiele nannte Susanna Steinbach, Leiterin des Projekts beim Kreisjugendring: Von der Jugendarbeit in Moscheen, über Werteerziehung, medienpädagogische peer-to-peer-Bildung an Schulen, bis hin zum Thema „Inklusion von Menschen mit Behinderung“ oder einer Anne-Frank-Ausstellung reichte die Bandbreite der Initiativen.
„Das Schöne an dem Programm war“, so Susanna Steinbach, „dass es sehr viel Flexibilität zuließ und man so auch in kleineren Orten lokale Integrationsnetzwerke starten konnte“. Im Jahr 2008 wurde der Landkreis dafür, als erster in Baden-Württemberg, von der Bundesregierung mit der Anerkennung „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet. Den gesamten Überblick über die von Kreisjugendring und Kreisjugendamt gemeinsam getragenen Bausteine zur Demokratieförderung bietet die neu erschienene Abschlussdokumentation, die jetzt im Kreisjugendamt der Presse vorgestellt wurde. 60 Seiten stark ist die Broschüre.
Die umgesetzten Maßnahmen, so betonte Peter Wieland, sollten von Anbeginn kein „Strohfeuer“ sein. Umso erfreuter zeigten sich alle Beteiligten, dass auch im Jahr 2011 eine Anschlussförderung durch den Bund erreicht werden konnte. „Zur Sicherung der Nachhaltigkeit“, so berichtete Johanna Gruzla vom Kreisjugendring, konnte man über das neue Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ 65 000 Euro für das Jahr 2011 erhalten, weitere Anträge für die kommenden Jahre sind möglich. Für Gerhard Dinger von der Fachstelle Rechtsextremismus beim Jugendamt ist das ein gutes Signal. In enger Kooperation mit den Mitarbeitern des Kreisjugendrings will er weiterhin die Grundidee verfolgen, „die Leute vor Ort einzubinden und nichts von oben aufzusetzen“. Das Ziel des gelingenden Zusammenlebens, so seine Erfahrung, bewege die Menschen weiterhin. „Dafür muss man nicht werben“.
Auf Dauer, so betonte Kreisjugendamtsleiter Peter Wieland, wolle man auch im Bereich „Vielfalt“ nicht von Projektmitteln abhängig sein. Geplant sei, im Kreisjugendplan einen eigenen Teilplan „Jugendliche Migranten“ über den Jugendhilfeausschuss einzubringen, und das Thema Migration in die Kinder- und Jugendhilfe stärker zu integrieren.
Für die nahe Zukunft sehen die Verantwortlichen bei Jugendamt und Jugendring vor allem zwei Schwerpunkte, wie Susanna Steinbach erklärte: Zum einen die Hilfe zur Selbsthilfe und zur Stärkung des Ehrenamtes in den Moscheevereinen, zum anderen die Fortsetzung der Jugendkulturwochen „Bunt statt braun“. „Das Interesse ist weiterhin da, und es gibt ganz viel zu tun“, so der Ausblick von Susanna Steinbach. Auch für Peter Wieland stehen Ziele wie „Abbau von Feindbildern, das gemeinsame Verstehen, der Dialog“ weiterhin ganz oben auf der Agenda. Und Wieland will auch die neuen Aufgaben unter dem alten Slogan angehen: „Vielfalt tut gut“ – Das ist bekannt, das kommt gut rüber“.
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