4/2011: 2.7. Whistleblower
– die den Mund aufmachen, wo andere wegschauen
Am 29.09.2011 feierte der Whistleblower-Netzwerk e.V. sein fünfjähriges Bestehen. Seit seiner Gründung anlässlich einer Tagung der evangelischen Akademie in Iserlohn ist der gemeinnützige Verein stetig gewachsen und hat derzeit über 70 Mitglieder, die als Fachleute oder Privatleute die Bedeutung von Whistleblowing erkannt haben und sich gemeinsam für dessen Förderung einsetzen.
Im Laufe seines Bestehens konnte Whistleblower-Netzwerk e.V. bereits einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leisten, dass auch in Deutschland verstärkt über die Notwendigkeit von Whistleblowing als gesellschaftlichem Frühwarnsystem zur Aufdeckung und Beseitigung von Missständen diskutiert wird. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff „die Pfeife blasen“. Der Ausdruck geht entweder auf die Pfeifen der englischen Bobbies zurück, oder er ist abgeleitet vom Pfeifen der Schiedsrichter.
Im privaten und im öffentlichen Sektor wird heute über die Einführung von Hinweisgebersystemen nachgedacht und auch die Forderung nach effektivem gesetzlichen Schutz von Whistleblowern bzw. Hinweisgebern findet immer mehr Anhänger. Whistleblower-Netzwerk e.V. hat durch die Teilnahme an Anhörungen im Bundestag und im Europäischen Parlament, durch Gespräche mit Politik, Unternehmen, Gewerkschaften und Wissenschaft und nicht zuletzt durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit diesen Prozess unterstützt.
Auf seiner Webseite www.whistleblower-netzwerk.de bietet der Verein zahlreiche Informationen rund um das Thema Whistleblowing an. Dort finden sich Erklärungen zum Begriff, zum typischen Ablauf und Tipps für Betroffene, genauso wie Studien und Vorschläge zu internen Hinweisgebersystemen und ein konkreter Gesetzesentwurf zum Schutz öffentlicher Interessen durch Whistleblowing.
Mit durchschnittlich drei Meldungen pro Woche informiert der Blog des Netzwerks regelmäßig über aktuelle Entwicklungen.
Bei all dem verliert das Whistleblower-Netzwerk auch die Whistleblowerinnen und Whistleblower nicht aus dem Blick, sondern steht diesen beratend zur Seite.
In der Wander-Fotoausstellung „Whistleblowing – Licht ins Dunkel bringen!“ stehen deren Fälle und Schicksale im Mittelpunkt. Zum fünfjährigen Vereinsjubiläum präsentiert das Netzwerk auf seiner Webseite jetzt erstmals über 20 Portraits aus dieser Ausstellung: Geschichten von Menschen, die den Mund aufmachten, wo andere wegschauten.
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