Triple V – Values vs Violence
“Triple V” war ein europäisches Projekt zur Förderung des gewaltfreien Zusammenlebens. Mit Hilfe des wissenschaftlich fundierten Ansatzes der “Wertekommunikation” werden Jugendliche angeregt, sich aktiv mit eigenen und fremden Wertevorstellungen auseinander zu setzen. Gleichzeitig bildeten die Projektpartner in ihren Regionen Multiplikatoren in spezifischen Methoden der “Wertekommunikation” aus. Auf der Grundlage des Ansatzes der “Wertekommunikation” und seiner europaweiten praktischen Umsetzung entwickeln die Projektpartner ein frei zugängliches Handbuch für eine europäische Werteerziehung.
Die Amokläufe von Winnenden, Dunblane, Pécs und der jahrzehntelange nordirische Bürgerkrieg – sowohl Momente als auch Dekaden gezeichnet von massivster Gewalt. Diese Erfahrungen haben uns erschüttert, aber uns auch als starke Gemeinschaft zusammen gebracht:
- Tett-Hely, Pécs/Ungarn
- 174Trust, Belfast/Nord Irland
- Kids Taskforce, London/England
- Kreisjugendring Rems-Murr e.V., Rems-Murr-Kreis/Baden-Württemberg
“Triple V” ist auf zwei Jahre angelegt und wendet sich an Jugendliche von 14 – 21 Jahren sowie professionelle als auch ehrenamtliche PädagogInnen bzw. JugendleiterInnen.
Wir können Jugendlichen Werte nicht aufzwingen, aber wir können sie dazu anregen, über Werte zu reflektieren. Darüber hinaus können wir Lernfelder gestalten, in denen Werte erlebt und gelebt werden. Diese drei Zugänge sind vom Institut für Friedenspädagogik Tübingen didaktisch aufbereitet worden und dienen “Triple V” als Leitfaden.
Drei Hauptziele von Triple V:
- Methodische Ebene
Entwicklung von Methoden, mit denen Jugendlichen Werte bewusst gemacht werden können. Diese Methoden werden in einem Handbuch zusammengefasst, das europaweit in der Wertevermittlung eingesetzt werden soll - Systemische Ebene
Schaffung eines europaweiten Systems der Wertevermittlung, das Wertekommunikatoren ausbildet - Individuelle Ebene
Entwicklung und Stärkung des Wertebewusstseins von Jugendlichen durch Anwendung spezifischer Methoden der Wertevermittlung
Drei pädagogische Ansätze von Triple V:
- Ansatz I: Urteilen können – Gewissen schärfen
Im Schulunterricht und in der außerschulischen Jugendbildung erfolgreich erprobt, ist die kognitive Auseinandersetzung mit Werte-Dilemmata, bei denen es um ein Abwägen, Beurteilen und Entscheiden zwischen mehreren Werten geht (z.B. Eigennutz – Gemeinnutz, Fairness – Erfolg). Zentrales Lernziel ist, moralische Entscheidungen abwägen und begründen zu können. - Ansatz II: Service Lernen
Service-Lernen hat zum Ziel, gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen fest im Alltag von Schule oder Jugendbildung zu verankern und mit der Reflexion fachlicher Inhalte zu verbinden. Durch ausgewählte gemeinnützige Tätigkeiten kommen Jugendliche in Kontakt mit gesellschaftlichen Gruppen, die der Hilfe bedürfen (alte Menschen, Behinderte, Obdachlose usw.). Dabei lernen sie, dass es sich lohnt, sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Sie trainieren soziale und demokratische Kompetenzen (Solidarität, Kooperation, Kommunikation). - Ansatz III: Straßenfußball für Toleranz
Fußball ist die weltweit beliebteste Sportart. Mit dem pädagogischen Konzept „Straßenfußball für Toleranz“ wird sie erweitert, um jungen Menschen Lern- und Erfahrungsräume für ein soziales und integratives Miteinander zu eröffnen. Inhalt des Konzepts sind gemischtgeschlechtliche Teams, mit besonderer Betonung von Toren, die durch Mädchen erzielt werden, spezielle jugendliche Teamer- Innen statt SchiedsrichterInnen sowie die Vergabe vonFair-Play-Punkten.