Jugendarbeit trifft Schule
Bildungsbiographien von Menschen setzen sich aus formal, non-formal und informell erworbenem Wissen, Fähigkeiten, Kenntnissen und Fertigkeiten, Haltungen und Einsichten zusammen. Lernen findet nicht nur in der Schule statt, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen, wie z.B. im sozialen Umfeld, in der Familie, im Verein, auf dem Bolzplatz, im Jugendzentrum, beim Rockkonzert und vielem mehr. Vielfältige außerschulische Institutionen können Lernwelten für Jugendliche darstellen und so einen entscheidenden Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen leisten (vgl. Jugendsurvey 2014, S.6)
Um es noch einmal in Zahlen auszudrücken: 30% unseres Wissens und Könnens erlernen wir in der Schule. Zum Erwerb der übrigen 70% trägt auch die Jugendarbeit bei – gerade in der Alltagsbildung.
Der Bereich der non-formalen und informellen Bildung ist im Vergleich zum formalen Bildungssystem nicht in festgelegten Strukturen verortet und bietet damit besondere Chancen. Das breite Spektrum an unterschiedlichen Lernorten, Themen und Methoden ermöglicht den Lernenden in der außerschulischen Bildung, vielseitige Bildungs- und Handlungserfahrungen zu machen.
Non-formales und informelles Lernen begleitet einen Menschen ein Leben lang und ist daher ein entscheidender Bildungsfaktor. Ob in Jugendgruppen, Volkshochschulen, Musikvereinen und – schulen, Sozialverbänden, Sportvereinen, Familie, Freundeskreis oder im Urlaub – überall kann man etwas lernen und sein Denken und Handeln reflektieren. (vgl. http://bne-portal.de)
Die Landesverfassung Baden-Württemberg vom 11.11.1953 weist dafür in Artikel 12, Absatz 2 bereits den Weg: „Verantwortliche Träger der Erziehung sind in ihren Bereichen die Eltern, der Staat, die Religionsgemeinschaften, die Gemeinden und die in ihren Bünden gegliederte Jugend.“ (vgl. https://ljrbw.de)
Der Ausbau einiger Schulen zu Ganztagesschulen fordert die Jugendarbeit dazu heraus neue Konzepte zu entwickeln um Jugendlichen weiterhin den Zugang in ihre jeweiligen Ortsgruppen anbieten zu können.
Dies kann ganz unterschiedlich aussehen: ob nun eine gezielte Kooperation von Jugendverbänden mit Schulen gesucht wird oder die bewusste Abgrenzung der Jugendarbeit vom Bildungsort Schule gemacht wird – eine Verortung zum Thema ist für jeden Verein und Verband gefragt.
Deshalb haben wir hier einige Texte, Stellungnahmen und Links gesammelt, die interessant sein könnten.
- Praxisbox Lernen vor Ort
- Landesjugendring Ba-Wü: Ganztagesschulgesetz – Handreichung
- Landesjugendring Ba-Wü: Rahmenvereinbarung Kooperationsoffensive
- Landesjugendring Ba-Wü: Forderung außerschulischer Partner
- SJR Freiburg: Positionspapier „Bildung in Vereinen und Verbänden“
- Serviceagentur ganztägig lernen Baden-Württemberg: Informationen zur Monetarisierung von Lehrkraftstunden
- Regierungspräsidium Baden-Württemberg – Aufsichtspflicht
Selbstverständlich sind diese nicht vollständig.
Falls Ihnen, als Verein, wichtige Informationen fehlen, wenden Sie sich bitte an
Armin Holp
- Bildungsreferent
- Fon:07191 9079-206
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