KJR-Freizeitheim in Mettelberg ist jetzt barrierefrei
Mit dem Rolli in`s Freizeitheim Mettelberg? Kein Problem! Ab sofort können auch Rollstuhlfahrer und – fahrerinnen an Seminaren im Freizeitheim des Kreisjugendrings in Mettelberg bei Murrhardt teilnehmen.
Der behindertengerechte Umbau des einstigen Schulhauses ist abgeschlossen, nach zweieinhalb Jahren Bauzeit. Es war, wie es Toni Spinner, der beim Kreisjugendring verantwortlich für die Arbeiten war, nannte, eine „Operation am offenen Herzen“, sprich: der Umbau fand bei laufendem Betrieb statt. Eine monatelange Schließung des Hauses konnte sich der Bauherr KJR schlicht nicht leisten.
Jetzt sind in Mettelberg die Barrieren abgebaut: Von einem behindertengerechten Parkplatz gelangt man ohne Stolperfallen über einen leicht ansteigenden Weg einmal ums gesamte Haus und schließlich durch eine elektrische Schiebetür in den ersten Stock zu den Tagungsräumen und Mehrbettzimmern. Und dort, im ehemaligen Gruppenleiter-Zimmer, ist auch das nagelneue behindertengerechte Bad mit Toilette entstanden.
Wie Murrhardts Bürgermeister Achim Mößner bei der Präsentation des Umbaus berichtete, wurde dieser weitere Schritt auf dem Weg zur Inklusion von Menschen mit Behinderung möglich durch die finanzielle Förderung aus dem EU-Programm „LEADER“, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. 75% der Kosten von insgesamt 77 600 Euro konnten als Förderung erhalten werden, 55% bezahlte die EU, 20% das Land Baden-Württemberg. Die verbleibenden 25 % der Kosten trug der KJR in Eigenregie.
Auch wenn das Freizeitheim in Mettelberg über mangelnde Nachfrage nicht klagen muss – die Wochenenden sind bis Mitte 2015 bereits ausgebucht ! – so bringt der Umbau doch ein großes Plus an Attraktivität mit sich, so KJR-Geschäftsführerin Susanna Steinbach: „Jetzt können wir in Mettelberg ein Angebot für Gruppen machen, in denen es auch Menschen mit Behinderung gibt!“.
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Kommentare
Prima, dass im Freizheitheim nun auch Rollifahrer/innen teilhaben können. Der Begriff Barrierefreiheit wird in unserer Gesellschaft meist nicht ganz korrekt verwendet und wäre noch etwas weitergehender, d.h. er berücksichtigt auch Anforderungen, die sich aus anderen Arten von Behinderungen (sehbehindert, blind, gehörlos, …) ergeben. Das soll den großartigen Erfolg im Freizeitheim für Verbesserungen in Richtung Barrierefreiheit aber keinesfalls schmälern.
Lieber Herr Karpf, danke für Ihren Kommentar! Wir freuen uns, dass die Umbauarbeiten in unserem Freizeitheim so positiv wahrgenommen werden. Der Begriff der „Barrierefreiheit“ ist in der Tat sehr komplex. Unseren Anspruch gesellschaftliche Strukturen inklusiv zu gestalten, gehen wir auf die unterschiedlichsten Art und Weisen nach. Im Falle des Freizeitheimes bestand der erste Schritt in einer besseren Zugänglichkeit. Diese ist nicht nur für Rollstuhlfahrer von Nutzen, sondern beispielsweise auch für Menschen mit Sehbehinderung. Wenn Sie unsere Arbeit interessiert und Sie gerne mehr wissen möchten, besuchen Sie doch unsere Projektwebsite http://www.abenteuer-inklusion.net oder melden sich gerne bei uns (Alle Kontaktdaten sind auf der Projektseite zu finden).