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Inklusions-Selbsttest mit dem INKLUMAT

Ministerin Altpeter präsentierte ein innovatives Internettool der Kreisjugendringe Esslingen und Rems-Murr

Bei der Vorstellung des Inklumats im Jugendhaus Fellbach: (v.l.) Prof Meyer, Ministerin Altpeter, Sozialdezernent Krug, Ideengeber Baumeister, Landrat Fuchs, Bürgermeister Geyer

Bei der Vorstellung des Inklumats im Jugendhaus Fellbach: (v.l.) Prof Meyer, Ministerin Altpeter, Sozialdezernent Krug, Ideengeber Baumeister, Landrat Fuchs, Bürgermeister Geyer

„Sie sollten sich den Begriff INKLUMAT rechtlich schützen lassen“, so der Rat von Katrin Altpeter an die beiden Kreisjugendringe Rems-Murr und Esslingen bei der Präsentation der neuen Internetplattform im Jugendhaus Fellbach. Die Ministerin zeigte sich sichtlich angetan vom Ergebnis einer gelungenen Kooperation und eines innovativen Projektes, das in Sachen Inklusion als eines der ersten von ihrem Ministerium gefördert worden war. Katrin Altpeter ist überzeugt davon, dass der neue INKLUMAT auch in anderen Landkreisen und Bundesländern eingesetzt werden kann.

Frage-und Antwort-Tool für Einrichtungen der Jugendarbeit

„Wie lassen sich Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit fit für die Inklusion machen?“ – so beschreibt Ideengeber Frank Baumeister, der ehemalige KJR Rems-Murr Geschäftsführer, die Grundfrage des Projektes. Nach gut drei Jahren Arbeit kann jetzt den Praktikern eine neuartige Internetplattform helfen, die in dieser Woche vorgestellt wurde und unter www.inklumat.de ab sofort für alle abrufbar ist. Ähnlich wie der bekannte Wahl-O-Mat beinhaltet auch der INKLUMAT ein Frage-und-Antwort-Tool und rechnet am Ende aus den individuellen Eingaben eine Einschätzung aus. Statt um die Frage, welche Partei zu einem passt, geht es beim INKLUMAT um die richtigen Schritte hin zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Jugendarbeit. Neben vielen wichtigen Informationen und grundsätzlichem Basiswissen zählen die Fragebögen zum Kernstück des INKLUMATs. Hier können die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit durch Mausklicks erfahren, auf welchem Rang sie in Sachen Inklusion bereits stehen: Wer noch wenig getan hat, findet sich dann unter der Kategorie „Inklusionsbeginner“ wieder, wer schon viel umsetzen konnte, zählt zu den „Inklusionsprofis. Damit Einrichtungen der Jugendarbeit auf solidem Weg von der einen zur anderen Stufe gelangen, bietet die Internetplattform nützliche Anregungen und Empfehlungen, gegliedert in den vier Bausteinen Inklusionsindex, Inklusion als Prozess, Methoden und Glossar.

„In seiner Art ist der INKLUMAT eine bundesweit einzigartige Pionierarbeit“, stellte Marita Trautner, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Rems-Murr fest. Auch Ministerin Altpeter betonte den innovativen Charakter des Projektes. „Man muss Neues, Anderes ausprobieren – und das ist hier hervorragend gelungen“, so lautete ihr Fazit. Der Inklusionsindex und der INKLUMAT seien bestens dazu geeignet, das Thema Inklusion in die Breite zu tragen und in der Kinder- und Jugendarbeit voranzubringen.

Begegnung auf Augenhöhe

Für Ralph Rieck, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Esslingen, war es höchste Zeit, dass sich die Jugendarbeit des Themas Inklusion intensiver annahm: „Ich finde es fast beschämend, wie lange das Thema Inklusion keinen Zugang in die Jugendarbeit hatte. Wir haben uns früh schwierigen Jugendlichen und schwierigen Milieus zugewandt – aber das Thema Inklusion von Menschen mit seelischen oder körperlichen Beeinträchtigungen hat uns nur am Rande interessiert“. Ralph Rieck freute sich: „Es ist gut, dass das Thema bei uns angekommen ist!“
Neben der finanziellen Förderung durch das Sozialministerium Baden-Württemberg stand den Kreisjugendringen auch die wissenschaftliche Begleitung des Instituts für angewandte Sozialwissenschaften an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart zur Seite. Verantwortlich dort zeichneten Professor Dr. Thomas Meyer und Christina Kieslinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin. Die beiden hatten, wie sie berichteten, zur Vorbereitung des Projekts 100 Einrichtungen der Jugendarbeit kontaktiert. Nur aufgrund dieser breiten Basis war es möglich, praktikable Handlungsempfehlungen und Tipps für die tägliche Arbeit zu entwickeln, denn beim Selbsttest und der Beschreibung des Ist-Stands, so Professor Meyer, soll ja niemand stehen bleiben. Dazu bietet der INKLUMAT nicht nur erprobte Methoden, die vom Schminkworkshop bis zum Rolli-Führerschein reichen, sondern auch ein alphabetisches Glossar oder leicht umsetzbare Bausteine für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit. Und wenn Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit das Thema Inklusion ernst nehmen, so Professor Meyer, “ dann können sie etwa nach einem Jahr den Selbsttest wiederholen und nachschauen: wo haben wir uns verbessert, wo bleibt noch zu tun?“. Dass gerade die Jugendarbeit besonders wichtig und effektiv ist, um das Ziel einer Begegnung auf Augenhöhe von Menschen mit und ohne Behinderung zu erreichen, betonte Waiblingens Landrat Johannes Fuchs: „Bei den jungen Menschen können wir viel erreichen, dort können wir offenes, unbefangenes Umgehen miteinander schaffen“. So sah das auch Esslingens Sozialdezernent Dieter Krug, zuständig für 32 Jugendhäuser in seinem Landkreis, in denen er eine „Offensive starten“ wolle „für mehr Bereitschaft, Inklusion zu leben“.

Weitere Infos: www.inklumat.de

Katrin Altpeter

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