Jüngste Abgeordnete des Bundestags zu Besuch beim Kreisjugendring
Landtagskandidat Willy Härtner ( Bündnis 90/Die Grünen) und MdB Agnes Malczak informieren sich über Jugendarbeit im Rems-Murr-Kreis
Mit 26 Jahren ist Agnes Malczak aus dem Wahlkreis Ravensburg die jüngste Frau im Bundestag. Im Mai 2008 war sie von der „Grünen Jugend BaWü“ als Kandidatin vorgeschlagen worden – und dann ging alles sehr schnell: Seit September 2009 ist sie Mitglied im Deutschen Bundestag. Dort vertritt sie ihre Fraktion Bündnis 90/Die Grünen u.a. als Sprecherin für Abrüstungspolitik im Verteidigungsausschuss.
Während des Wahlkampfs für die Landtagswahlen in Baden-Württemberg am 27. März unterstützt die Politikstudentin natürlich ihre Parteifreunde im Land – darunter auch den Landtagskandidaten der Grünen im hiesigen Wahlkreis, den Backnanger Diplom Ingenieur Willy Härtner. Gemeinsam besuchen sie Institutionen, deren Arbeit ihnen ein Anliegen ist – so auch den Kreisjugendring Rems-Murr im Kreishaus der Jugendarbeit.
„Die jungen Menschen“, so bekennt die ehemalige Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung „waren der Grund für meine Bundestagskandidatur: Ich möchte, dass sie in der Politik eine Chance haben“. Es ärgert die sympathische Frau nach eigener Aussage immer wieder, dass etablierte Politiker „die Jugendlichen von heute“ wie eine Art „Angriff“ gegen sie wahrnähmen. Dabei sei gerade eine der wichtigsten Fragen für die gesamte Gesellschaft, wie es gelingen könne, politisch interessierte Jugendliche stärker einzubinden. „ Ich möchte ein Zeichen an die Jungen weitergeben: Es lohnt sich, sich zu engagieren und sich zu beteiligen“, so die engagierte Studentin.
Der Berufschullehrer Willy Härtner und die Zweitkandidatin Ute Klaperoth- Spohr zeigten sich beim Besuch im Kreishaus der Jugendarbeit sehr interessiert an den Projekten, die für den Bereich „Übergang von Schule in den Beruf“ durchgeführt werden. Von der Leiterin des KJR-Projekts „Lernen vor Ort“, Susanna Steinbach, erhielten sie dazu Antworten aus erster Hand.
Ein Besuch in der Backnanger Moschee, geführt von Projektleiterin Jessica Kimmel, machte der Gästegruppe die Bedeutung dieser nicht alltäglichen Form von Jugendarbeit deutlich, die in enger Verbindung mit der Türkisch-Islamischen Gemeinde organisiert wird.
Beim Kreisjugendring, so das Fazit der Gäste, erlebe man breite und lebendige Vernetzungen – und so umgehe man die sonst häufig vorhandenen Parallelstrukturen.
Auch an der Arbeit des gewaltpräventiven Projekts „Lebenslinien“ des Kreisjugendrings und der dort entwickelten Initiativen gegen Gewalt in den Medien waren die Gäste interessiert. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Kreisjugendrings, Manuela Mayer, konnte einige Zielsetzungen des Projekts und auch konkrete Beispiele beschreiben, wie etwa das erfolgreiche Modell der „Netzperten“, bei dem medienpädagogisch ausgebildete Schülerinnen und Schüler ihr Wissen an jüngere Mitschüler weitergeben. Die Gäste des politischen Besuches zeigten sich beeindruckt von derartigen Initiativen. Für Timo Rapp, Sprecher der Grünen-Jugend Rems-Murr, stand im Anschluss konkret die Frage im Raum, ob der Erlös der jährlichen Party der Grünen Jugend in diesem Jahr nicht den „Lebenslinien“ gespendet werden solle.
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