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Mädchen sein, früher – heute!

Dreiviertel Zwei am letzten Samstag – vor der Türe der Burgstrasse 20 warten schon die ersten Mädchen in der Hoffnung bereits etwas früher die Nase in das Haus der Mobilen Jugendarbeit schieben zu dürfen und somit als erste einen der tollen Workshops zu besuchen. Als dann um 14 Uhr endlich die Türe aufgeht und Jessica Kimmel vom Kreisjugendring Rems-Murr e.V. die Mädchen im Eingangsbereich empfängt, erwarten sie sage und schreibe erneute 53! Mädchen. Der nun inzwischen dritte Welzheimer Mädchentag, ausgerichtet von Jasmin Lehmann von der Mobilen Jugendarbeit Welzheim in Kooperation mit dem Kreisjugendring Rems-Murr e.V. hat sich inzwischen als beliebtes Angebot unter den Mädchen etabliert.

An diesem Tag haben 11-14jährige Mädchen die Möglichkeit, in viele unterschiedliche Bereiche zu schnuppern und ihre Fähigkeiten zu erproben. Das Thema des diesjährigen Mädchentages stand ganz im Rahmen des Welzheimer Gemeinwesenprojektes IDEFIKS unter dem Motto „Mädchen sein, früher – heute!“ Im ganzen Haus duftete es sehr schnell nach leckeren Blechkuchen und Frau Weller von den Welzheimer Landfrauen zeigt den interessierten Mädchen wie man leckere traditionelle Kuchen bäckt. Glücklich mit leckeren Kuchen gefüllten Bäuchen konnten so die anderen Workshops in aller Ruhe ausgekostet werden.  So wird in einem Raum selbständig Lipgloss mit ätherischen Ölen nach „jederfraus“ Geschmack hergestellt. Kathrin Bürkle ehemalige FSJ´lerin beim Kreisjugendring managt neben meditativer Musik, den Andrang an Wünschen und Teilnehmerinnen sehr entspannt, da es bereits ihr zweiter Welzheimer Mädchentag ist.

Und auch Johanna Simon, Mitarbeiterin der Jugendsuchtberatung in Schwäbisch Hall, die ihren inzwischen dritten Welzheimer Mädchentag genießen darf, sitzt abwechselnd mit je sechs bis acht Mädchen in der Sofaecke im „Wohnzimmer“ des ehemaligen Wohnhauses und stellt gemeinsam mit den Mädchen passend zum Winteranfang im Welzheimer Wald, Vogelfutterglocken her.

Wesentlich wilder und lautstärker geht es da beim einzigen Mann unter 53 Mädchen und acht Referentinnen an diesem Tag zu. Robert Rymes, Medienexperte beim Kreisjugendring, macht sich mit insgesamt sieben Mädchen, einer Kamera und der Unterstützung der Welzheimerin Kristina Miller auf den Weg zur Residenz am Stadtpark. Bereits im Vorfeld wurde gemeinsam mit den Mädchen erarbeitet, was diese, die vier dort wartenden älteren Damen gerne fragen möchten. Als das Kamerateam dann in der Residenz eintrifft, warten diese bereits gespannt und empfangen die Mädchen begeistert von der Aktion. Zu Beginn sichtlich nervös, beginnen sie vor laufender Kamera über ihre Jugend- und Schulzeit zu berichten und auch der Krieg ist ein unumgängliches Thema, welches die Frauen in ihrer Kindheit begleitete. Vom Krieg und seinem Ausmaß im Geschichtsunterricht der Schule zu lesen und zu hören ist das eine, es aber „live“ von Menschen zu hören, die in derselben Stadt leben wie die Mädchen – und es selbst miterlebt haben, ist etwas völlig anderes. Diese Erfahrung dürfen die Mädchen am Samstagmittag machen und werden die Berichte wahrscheinlich nicht so schnell vergessen. Wer diese Interviews gerne sehen und hören möchte: Sie stehen etwa ab dem 26.11.2010 im Internet auf der Jugendplattform des Projektes Lebenslinien vom Kreisjugendring Rems-Murr e.V.: www.blog-28.de

Doch es gibt noch mehr Workshops in welche sich die Mädels begeistert einbringen können. Im Erdgeschoss verteilten sich diese auf drei weitere große Tische und eine gemütliche „Chilllounge“ bei Kerzenschein und Lebkuchen.
Silke Glamser, Kreisjugendreferentin beim Kreisjugendamt Rems-Murr zeigt sich ebenfalls sichtlich beeindruckt von der Anzahl der Mädchen, da auch sie während ihrer Zeit im Jugendhaus Urbach eine begeisterte Organisatorin von Mädchentagen war. Unter ihrer Anleitung werden Ringe verschiedenster Art aus bunten Perlen hergestellt, teilweise sogar zwei oder drei Stück pro Jugendliche.

Am Nebentisch dagegen werden Buttons jeglicher Art zum anstecken gestaltet. Mit Sternen, Schneeflocken oder Tannenbäumen, passend zur Adventszeit, mit Herzen, Glitzer, Luftballons, Ornamenten, Namen, Sprüchen oder Freundschaftsbekundungen darauf. Janine Kownatzki, FSJ´lerin beim Kreisjugendring erklärt die Buttonmaschine und lässt den Mädchen vollen Gestaltungsspielraum mit Farben, Scheren, Aufklebern und Gedichten.
Auch das Acrylmalen ist wieder ein großen Thema. Insgesamt 45 Mädchen nehmen die Gelegenheit wahr, sich künstlerisch auf Leinwänden zu betätigen. Vorher machen sie sich jedoch gemeinsam mit Jessica Kimmel Gedanken über das „Mädchen-sein“ heute, über ihre weiblichen Vorbilder, über den Unterschied zwischen Mädchen und Frauen und darüber, was sie als Mädchen so besonders macht. Viele Fotos von völlig unterschiedlichen Mädchen und Frauen vom Mittelalter bis heute, helfen den Jugendlichen bei den Überlegungen.

Ein letztes großes Highlight stellt der Workshop von Cornelia Floeth, einer Kollegin der Jugendsozialarbeit in Backnang dar. Diese diskutiert ebenfalls mit den Mädchen über „Mädchen-sein“ früher und heute, es gibt kleinere Auszüge aus dem Improvisationstheater und „frau“ kann sich mit tollen Mittelalterlichen Kostümen verkleiden und fotografieren lassen.
Während des ganzen Nachmittags behält Jasmin Lehmann inzwischen routiniert den Gesamtüberblick, kümmert sich um die Wünsche und Sorgen der Mädchen oder Referentinnen bzw. des Referenten und machte einen sehr zufriedenen Eindruck. Ihr Fazit des gelungenen Tages: „Wir haben mit diesem Angebot direkt den Bedarf der Mädchen erreicht und das sieht man an der Anzahl der Teilnehmerinnen – die teilweise sogar größere Kommunen im Landkreis bei weitem übertrifft.“ Daher wird es, nach diesem erneut sehr gelungenen Tag, wohl auch im nächsten Jahr einen vierten Mädchentag geben.

Bezuschusst wird der Mädchentag auch in diesem Jahr über den Kreisjugendring Rems-Murr e.V. und dessen Projektgelder vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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