„Zukunftskonferenz“ in Schorndorf
Wähler von morgen fragen die Kandidaten
„Wird der Strom teurer, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden?“. „Warum ist Massentierhaltung überhaupt erlaubt?“. „Wieso werden so viele gefährliche Stoffe über`s Meer transportiert?“. „Verdienen Ausländer weniger als Deutsche?“
Ziemlich konkret waren die Fragen an die Landtagskandidaten, die von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der so genannten „Zukunftskonferenz“ gestellt wurden. In acht Arbeitsgruppen hatten sich die Kinder und Jugendlichen am Vormittag ausführlich vorbereitet, zu Themen, für die sie sich besonders interessierten: Schule, Religion, Umwelt, Integration, Werte, Waffen, Medien. Am Nachmittag dann wurden die angereisten Landtagskandidaten mit den ausgearbeiteten Fragen, Wünschen und Forderungen konfrontiert. Und zum Abschluss gab es eine richtige „U18-Wahl“, mit Stimmzetteln, Wahlkabinen und Urne.
Organisiert wurde die ganztägige Veranstaltung vom Kreisjugendring Rems-Murr, gemeinsam mit dem Landesjugendring Baden-Württemberg und der Schulsozialarbeit Grauhalde in Schorndorf. Die Kinder der Klassen sieben aus der Lehenbachwerkrealschule Winterbach und der Karl-Friedrich-Reinhard-Werkrealschule Schorndorf brachten spürbares Interesse und für die Antworten der Politiker auch die nötige Ausdauer mit. Natürlich war das Thema Medien der absolute Renner. Handy, PC und Internet stehen bei den 12 bis 14-Jährigen ganz hoch im Kurs, auch wenn sie, wie sie bei der Präsentation bewiesen, einige Risiken aus eigener Erfahrung kennen.
Insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler waren an der Konferenz beteiligt und machten sich auf diese Weise schon mal vertraut mit dem Wahlrecht und auch dem Parteiensystem. Auch für die Kandidaten könnte die Veranstaltung nützliche Hinweise hinterlassen haben, selbst wenn für niemanden am 27.3. eine Stimme abfällt.
Für Schulsozialarbeiter und Organisator Lars Piechot jedenfalls war die „Zukunftskonferenz“ ein voller Erfolg: „Die Fülle der diskutierten Fragen und aufgelisteten Wünsche und Erwartungen war beeindruckend“.
Insgesamt zehn derartiger Konferenzen finden landesweit im Vorfeld der Landtagswahl im Februar und März 2011 statt.
Die Veranstaltungen sind Teil der Aktivitäten der politischen Bildung des Landesjugendrings und seiner
Verbände und Ringe im Vorfeld der Landtagswahl 2011. Die Ergebnisse der Konferenzen sollen landesweit zu einem Buch zusammengefasst und im Juni den neu gewählten Landtagsabgeordneten überreicht werden.
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