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Inklusive Abenteuer plus Filmdreh

Unterwegs mit dem Kreisjugendring: Freizeithungrige mit und ohne Behinderung haben sich gemeinsam auf Wander- und Radtouren gemacht. Beim Picknick im Murrhardter Stadtgarten standen sie zudem für einen Beitrag von „Aktion Mensch“ vor der Kamera.

MURRHARDT/BACKNANG. Der Endspurt der Radtour am Freitag führt durch die gute grüne Stube der Walterichstadt – den Murrhardter Stadtpark: Gut gelaunt kommt die Gruppe mit vier Tandems, sprich je einem Radfahrer mit und ohne Behinderung, am Feuersee und Fuß des Julius-Söhnle-Pavillions an, angeführt von Jürgen Ehrmann vom ADFC. Mit im Gepäck hat die Truppe außerdem Oppenweilers Bürgermeister Bernhard Bühler. Als Angelika Roth und Simon Maier vom Kreisjugendring (KJR) bei ihm angeklopft haben, ob er die inklusiven Radler auf ihrer Tour von Backnang über Oppenweiler und Sulzbach an der Murr nach Murrhardt auf halber Strecke in seiner Gemeinde begrüßen und vielleicht sogar ein wenig herumführen würde, hat er doch glatt zugesagt, die ganze Tour mitzufahren. Nach dem Start hinter dem Backnanger Freibad ging es über Zell nach Oppenweiler, wo die Gruppe beim Wasserschloss Station gemacht hat. Dort hat sie den Parcours „Oppenweiler Parkgewimmel“ zum Kennenlernen der heimischen Tierwelt erkundet, der wie auch die Wander- und Radtouren Teil der KJR-Inklusionsarbeit und des Projekts „Outdoor inklusiv“ ist. Anschließend ging es nach ein paar zentralen Infos zur Gemeinde weiter entlang der Murr in die Walterichstadt. Eigentlich steht im Pavillon schon die Belohnung bereit – leckere Snacks –, aber die Teilnehmer lassen sich noch mal überreden, eine Ehrenrunde um den Feuersee zu fahren. Der Grund: Ein Kamerateam von „Aktion Mensch“ ist gekommen, um einen Beitrag übers Projekt zu drehen, das die Lotterie auch fördert. Klar, dass sich noch mal alle in den Sattel schwingen.

Die Radfahrer treffen am Ende ihrer Tour von Backnang über Oppenweiler und Sulzbach an der Murr im Murrhardter Stadtgarten ein. Fotos: A. Becher

„Ein bissle anstrengend war es schon“, sagt Jonathan Maile aus Rommelshausen. Seine Fahrpartnerin ist Silke Müller-Zimmermann aus Weissach im Tal. „Ich hab von der Idee gehört und wollte gern dabei sein, die Aktion unterstützen, egal ob das mit dem Fahrrad oder bei einer Wanderung ist“, erzählt sie. Die beiden haben bei einem Kennenlerntreffen festgestellt, dass sie eine Gemeinsamkeit haben – beide begeistern sich für Musik. Jonathan Maile spielt Schlagzeug, Silke Müller-Zimmermann Trompete. „Vielleicht gibt es ja auch mal Gelegenheit, zusammen zu spielen“, meint sie.

Als Vater-Sohn-Team sind Reimer und Gustav Kühn mit von der Partie. Die beiden sind zwar erfahrene Radler, aber „es war schön, zu mehreren in der Gruppe unterwegs zu sein“, sagt Reimer Kühn. Sie sind für die Tour extra aus der Landeshauptstadt gekommen. „Solche Aktivitäten gibt es in Stuttgart nicht, das ist richtig gut“, stellt der Vater fest. Mit Blick auf seinen 17-jährigen Sohn fehle es vor dem Hintergrund von Corona und den Einschränkungen einfach an Angeboten und Möglichkeiten für Behinderte. Auch ein Sportunterricht sei bisher noch nicht möglich gewesen. Da ist ein inklusives Freizeitangebot natürlich willkommen.

Till Venrath hat von Simon Maier, Projektreferent beim KJR für „Outdoor inklusiv“, von der Radtour erfahren und sich angeschlossen. Dazu muss man wissen, dass er und Jonathan Maile gemeinsam in einer Band spielen. Tills Instrument ist die Melodica. An seiner Seite bei der Tour war Luise Geiger, die zurzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim KJR macht. „Wir waren gestern schon zusammen unterwegs“, erzählt sie. Auch sie hat ihren Tandempartner vorher besucht, sodass sich die beiden kennenlernen konnten. Das wiederum war für Roland und Hannes Waldner nicht notwendig, sie bilden ein zweites Vater-Sohn-Team. Sie wollen später sogar noch eine Tour dranhängen, um nach Hause zu fahren.

Die inklusiven Radteams werden im Stadtgarten gefilmt. Fotos: A. Becher

Mit kleiner Verspätung kommen dann auch die Wanderer unter der Führung von Angelika Roth vom KJR und Renate Florl vom Deutschen Alpenverein an. Sie sind als bunt zusammengewürfelte Gruppe mit Kindern, Eltern, weiteren Mitstreitern und Begleitern in die Hörschbachschlucht zu den Wasserfällen und zurück getourt.

Während sich die Radler und Wanderer mit den Snacks stärken, fängt das Kamerateam immer mal wieder einzelne Szenen und O-Töne ein. „Die Fahrt heute war entspannt“, sagt Jürgen Ehrmann vom ADFC. Er hat in Absprache mit Angelika Roth, die mit Simon Maier für die Inklusionsarbeit beim KJR verantwortlich zeichnet, die beiden Touren konzipiert. Am Vortag ging es von Maubach aus nach Murrhardt. „Mich hat gewundert, dass sehr wenig E-Bikes dabei waren“, sagt er. Beim nächsten Mal würde er die Touren sogar noch ein klein wenig anspruchsvoller gestalten. Sein Fazit: „Tolles Projekt!“ Für Renate Florl geht es am heutigen Samstag noch weiter – da findet die zweite Wandertour statt. Sie führt über einen Rundweg bei Kernen im Remstal-Stetten und kommt an der Yburg, dem Sängerheim und der Herzoglichen Kugelbahn (Freiluftholzspiel mit verschiedenen Stationen) vorbei.

Angelika Roth ist sehr zufrieden. Zwar musste das inklusive Freizeitprojektangebot coronabedingt etwas abgespeckt und auf eine Übernachtung verzichtet werden – so wie es unter dem Stichwort „Rems-Murr-Cross“ ursprünglich geplant war. Aber die Touren und das Miteinander haben klasse funktioniert.

Quelle: BKZ (12.09.2020) von Christine Schick

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